Anthroposophischer Seelenkalender

          

Der Anthroposophische Seelenkalender wurde von Rudolf Steiner

  • erstmals für die Jahre 1912/13 geschaffen.
  • Für jede der 52 Wochen des Jahres gibt es einen eigenen Wochenspruch
  • dieser lässt die jahreszeitliche Stimmung in der Seele erklingen

Im Vorwort zur zweiten Auflage von 1918 schreibt Rudolf Steiner dazu:

„Der Jahreslauf hat sein eigenes Leben. Die Menschenseele kann dieses Leben mitempfinden. Läßt sie, was von Woche zu Woche anders spricht aus dem Leben des Jahres, auf sich wirken, dann wird sie sich durch solches Mitleben selber erst richtig finden. Sie wird fühlen, wie ihr dadurch Kräfte erwachsen, die sie von innen heraus stärken. Sie wird bemerken, dass solche Kräfte in ihr geweckt sein wollen durch den Anteil, den sie nehmen kann an dem Sinn des Weltenlaufes, wie er sich in der Zeitenfolge abspielt. Sie wird dadurch erst gewahr werden, welche zarte, aber bedeutungsvolle Verbindungsfäden bestehen zwischen sich und der Welt, in die sie hineingeboren ist.                                                                                                             In diesem Kalender ist für jede Woche ein solcher Spruch verzeichnet, der die Seele miterleben läßt, was in dieser Woche als Teil des gesamten Jahreslebens sich vollzieht. Was dieses Leben in der Seele erklingen läßt, wenn diese sich mit ihm vereinigt, soll in dem Spruche ausgedrückt sein. An ein gesundes «Sich eins fühlen» mit dem Gange der Natur und an ein daraus erstehendes kräftiges «Sich selbst finden» ist gedacht, indem geglaubt wird, ein Mitempfinden des Weltenlaufes im Sinne solcher Sprüche sei für die Seele etwas, wonach sie Verlangen trägt, wenn sie sich nur selbst recht versteht.“ (Lit.:GA 40, S. 20)

Geheimnisvoll das Alt-Bewahrte
Mit neuerstandnem Eigensein
Im Innern sich belebend fühlen:
Es soll erweckend Weltenkräfte
In meines Lebens Außenwerk ergießen
Und werdend mich ins Dasein prägen.

Rudolf Steiner, Anthroposophischer Seelenkalender, Vierunddreißigste Woche
(24. – 30. November)

Das ist etwas, von dem ich jedem Menschen von Herzen wünsche, dass er es zumindest als Möglichkeit denken und empfinden kann: Dass Weltenkräfte – nicht nur die Kraft seines kleinen Egos – sich in sein Lebenswerk ergießen können und er sich, sein tiefstes und höchstes Ich-Bin, ins Dasein prägen kann. Wir alle wollen Spuren hinterlassen und wir alle hinterlassen Spuren – die Qualität der Spuren ist allein von uns abhängig.

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